|
Die Weihnachtshistorie bei Uwe Kersten |
|
WIE UNSER VATER WEIHNACHTEN FEIERTE |
|
ES WEIHNACHTET SEHR - DIE HEIMLICHKEITEN WACHSEN MIT JEDEM TAGE. VATER SCHLIESST SICH IMMER HÄUFIGER IN SEINER STUDIERSTUBE EIN UND WIR KINDER, DIE AN DEN TÜREN LAUSCHEN, HÖREN IHN DIE TÜR DES NUSSBAUMSCHRANKES ÖFFNEN UND LEISE WIEDER SCHLIESSEN.
DIESER NUSSBAUMSCHRANK BIRGT IN SEINEM INNERN ALLE GEHEIMNISSE UND WUNDER FÜRS WEIHNACHTSFEST.
IN EINEM UNBEWACHTEN AUGENBLICK TRETEN WIR INS ZIMMER. VATER SCHLIESST SCHNELL DEN SCHRANK, DANN NIMMT ER UNS
IN SEINE ARME, MACHT EIN GEHEIMNISVOLLES GESICHT UND SAGT MIT LEISER STIMME NUR: -WEIHNACHTEN-. -MORGEN WOLLEN WIR VERGOLDEN UND NETZE SCHNEIDEN-, FÜGT ER DANN VOLL VERHEISSUNG HINZU.
MORGEN IST HEUTE GEWORDEN UND VATER NIMMT UNS MIT IN SEINE STUDIERSTUBE. AUF DEM TISCH LIEGEN NÜSSE, TANNENZAPFEN, EIER UND SCHAUMGOLD. WIR BEGINNEN NACH VATERS ANORDNUNG WATTE IN EIWEISS ZU TAUCHEN, WOMIT WIR DANN VORSICHTIG DIE NÜSSE UND TANNENZAPFEN BETUPFEN.
|
|
DANN WERDEN ZWÖLF NETZE VOM FEINSTEN KONZEPTPAPIER GESCHNITTEN. HINEIN KOMMEN GROSSE, VIERECKIGE BONBONS, DIE WIR IN FARBIGE PAPIERE WICKELN.
NACHDEM ALLES VOLLENDET UND ZU UNSERES VATERS INNIGSTER ZUFRIEDENHEIT AUSGEFALLEN IST, STEHEN WIR KINDER ERMÜDET AUF UND WOLLEN ZU BETTE GEHEN. VATER TRITT ANS FENSTER UND ÖFFNET BEIDE FLÜGEL. - DER MOND SCHEINT UND WIR KINDER SEHEN ZWISCHEN VATERS AUSGEBREITETEN HÄNDEN IN DEN VERSCHNEITEN GARTEN. DA SPRICHT VATER MIT LEISER, GETRAGENER STIMME:
"HONDBEGLÄNZTE ZAUBERNACHT, DIE DEN SINN GEFANGEN HÄLT, WUNDERBARE HÄRCHENWELT, STEIG' AUF IN DER ALTEN PRACHT."
|
|
|
|
|
BUCHSCHMUCK UND ILLUSTRATIONEN,
geschrieben und
Zusammengestellt von UWE KERSTEN |
|
|
|
|