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Die Weihnachtshistorie bei Uwe Kersten |
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Der Weihnachtsdieb aus dem Jahre 1885 (Seite 6) |
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ER LÄSST DAS LICHT BRENNEN, NIMMT DEN SACK UND GEHT ZUR THÜR. "HE", MURRT ER PLÖTZLICH STUTZEND, INDEM ER SICH DABEI GERADE AUF DIE SCHWELLE STELLT, "ICH WOLLTE DAS JA IN DEN GARTEN SCHMEISSEN ••• " EIN FERNES, GANZ DÜRRES KLIRREN WIRD VERNEHMBAR. ER THUT EIN PAAR SCHRITT IN DEN SAAL ZURÜCK ••• NICHTS MEHR ZU HÖREN. DA FLAMMT ES WIEDER VON DEN OHRRINGEN HERÜBER; SIE LIEGEN GANZ VORN AN DER ECKE DER LANGEN TAFEL. ER STELLT SICH WIEDER DAVOR, IM VERLANGEN UND ÜBERLEGEN ••• "NEIN", SAGT ER ENDLICH, "DOCH NICHT." |
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IN DIESEM AUGENBLICK DURCHFÄHRT'S IHN EIGENTHÜMLICH. ABER DA FÜHLT ER SCHON EINE HAND IM NACKEN, DER SACK FÄLLT AUF DIE ERDE, EINE RIESENSTARKE FAUST DRÜCKT IHN GLEICHFALLS NIEDER ••• "SPITZBUBE, VERDAMMTER ••• !"
DER DIEB AM BODEN WINDET SICH, SEINE HAND GREIFT IN DEN NACKEN 0DA UMSCHLIESST SIE EINE FAUST UND QUETSCHT SIE WIE IN EINEM SCHRAUBSTOCK.
"U ••• U ••• UH ! LIEBER HERR !" SAGT ER KLÄGLICH UND VERZIEHT JÄMMERLICH SCHMERZHAFT DAS GESICHT. |
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DER ANGREIFER SPRICHT GEDÄMPFT, ER AUCH. ALS HÄTTEN SICH BEIDE DAS WORT DARAUF GEGEBEN, IHRE SACHE HEIMLICH ABZUMACHEN.
"U ••• UH ! SIE BRECHEN MIR DIE HAND ENTZWEI."
DIE FAUST IM NACKEN LÄSST LOS UND GREIFT 'DEM DIEBE VORN AUF DER BRUST DIE WESTE ZUSAMMEN. JETZT KANN DER SEHEN, WER IHN ÜBERRASCHT HAT: EIN RIESIGER MANN IN DEN BESTEN JAHREN IN EINEM UM DIE HÜFTEN ZUGESCHNÜRTEN TÜRKISCHEN SCHLAFROCK; ABER DER MANN HAT EIN GUTES GESICHT, TROTZ DER DROHENDEN FALTEN UM DIE AUGEN UND DEN ZORNIG GEKNIFFENEN MUND.
"VORWÄRTS, LUMP; DU KOMMST MIT ZU DER THÜRE DA. ABER MACH KEINEN LÄRM, ODER ICH ZERBRECHE DIR DIE HAND."
"ACH HERR ••• " WIMMERT DER DIEB - "ES IST WEIHNACHTEN HEUTE ••• " "EBEN DARUM. ES IST EINE AUSGESUCHTE SCHUFTEREI, ZU WEIHNACHTEN ZU STEHLEN. MARSCH, ZUM PORTIER HINUNTER, DER WIRD DAS WEITERE VERANLASSEN. "
"LIEBER HERR ••• HEUTE IST ALLES LIEB UND GUT - LASSEN SIE MICH ZU MEINER FRAU UND MEINEN KINDERN."
"DIE WARTEN WOHL SCHON AUF DEN RAUB ?"
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BUCHSCHMUCK UND ILLUSTRATIONEN,
geschrieben und
Zusammengestellt von UWE KERSTEN |
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